09.11.2017 | 19 Uhr | Schreina47
– Vortrag mit Dr. Harry Waibel
Auch in der SED-Diktatur bildeten Neonazis sowohl die Speerspitze als auch den Motor für eine sich dynamisch entwickelnde rechte Bewegung, die sich gegen die Existenz der kommunistischen Herrschaft richtete. Nahezu 10.000 antisemitische, rassistischen und neonazistische Propaganda- und Gewaltstraftaten sind belegt, wobei die Angriffe auf Kubaner, Vietnamesen, Afrikaner bzw. Muslime von besonderer Bedeutung sind, da sie das Gros der Opfer darstellen. In seiner Studie belegt Dr. Harry Waibel die Existenz einer Vielzahl verschiedener Neonazi-Gruppen, die von SchülerInnen, jungen ArbeiterInnen oder auch von SoldatInnen oder OffizierInnen der NVA gegründet wurden. Hier werden die Gründe beschrieben, wieso der Antifaschismus der SED die dynamisch sich entwickelnde rechtsextreme Bewegung nicht erkennen und stoppen konnte.
Dr. Harry Waibel ist ein deutscher Historiker und Autor. Seine Themenschwerpunkte sind Rechtsextremismus und Antisemitismus in der DDR sowie Rassismus in Deutschland von 1945 bis zur Gegenwart.